19.04.21 Bündnis legt Konzept für gutes Wohnen in Göttingen vor (PM)

19.04.21 Bündnis legt Konzept für gutes Wohnen in Göttingen vor (PM)

Pressemitteilung und Einladung zum Presse- und Fototermin.

Wohnraumpolitik in Göttingen ist heiß umkämpft. Das Göttinger Bündnis „Gutes Wohnen für Alle“ legt nun in sechs Eckpunkten ein Wohnraumkonzept für eine bezahlbare und solidarische Stadt vor. Es ruft damit zu einer Kehrtwende hin zu einer sozialen Wohnungspolitik auf. Am Freitag, 23.04.2021, um 12:00 Uhr am Briefkasten Neues Rathaus lassen Vertreter*innen des Bündnisses das Konzeptpapier symbolisch der Stadtpolitik zukommen.

Das achtseitige Papier hat zum Ziel, allen Bewohner*innen der Stadt ein lebenswertes, bezahlbares und öffentlich gefördertes Wohnen in der Leinestadt vorzustellen, in dem Wohnen als Grundrecht aufgefasst wird. Man wolle mit dem Konzept zu einer breiten Diskussion und zu Aktivitäten einladen, für eine bezahlbare und solidarische Stadt. Wie finden öffentlicher Grund und Boden als Gemeineigentum für Wohnungsbau Verwendung? Wie ist der Umgang mit Wohnungslosigkeit? Das Bündnis positioniert sich in etlichen strittigen Wohnraumfragen über die derzeitige, von Kommunalwahl geprägte Debatte hinaus.

Der Mitwirkende Dieter von Frieling dazu: „Göttingen braucht eine grundsätzlich andere, eine soziale Wohnraumpolitik. Die bisherige Strategie der Stadt kommt nicht voran, wenn es um genügend bezahlbaren Wohnraum geht. Dabei hat sie eine städtische Wohnungsbaugesellschaft. Doch man setzt auf die falschen Pferde, die sich dann als Dividendeabzocker entpuppen. Das Konzept investorengerechter Wohnungspolitik ist unsozial. Die Kommune muss gezielt vorangehen und gutes Wohnen, auch und besonders für Stadtbewohner*innen mit schmalem Geldbeutel, zur Aufgabe öffentlicher Versorgung machen.“

Das Bündnis kritisiert Leerstand in Zeiten, in denen Menschen sich unter prekären Bedingungen in Wohnungen drängen, und skandalisiert Maximalprofite aus Vermietungen an Menschen im Sozialbezug. Hier trägt die Kommune eine Verantwortung. Gefordert wird Gutes Wohnen für Alle statt Sammelunterkünfte und Bruchbuden.

Um dem Ziel eines lebenswerten Wohnraums mehr Gewicht zu verleihen, wird u.a. vorgeschlagen, eine Stabsstelle in der Verwaltung einzurichten. Unter der neuen Struktur solle Neubaubedarf, Marktbeobachtung, klimagerechte und sozialverträgliche Bestandsmodernisierungen sowie Wohnungsaufsicht gebündelt werden.

Das Konzeptpapier entstand aus Erfahrungen von Mieter*innen mit teuren Sanierungen und berücksichtigt wissenschaftliche Analysen zur Wohnraumentwicklung in Göttingen. Gewerkschaftliche Positionen zu einer vergesellschaftenden Bodenpolitik oder sozialem Wohnungsbau sind ebenso Grundlage wie Erkenntnisse politischer Basisaktivist*innen aus dem Ringen um eine soziale und solidarische Stadt. Gerade die Bedeutung von sicherem Wohnraum in der Pandemie hat die Debatte geprägt.

Das seit 2019 wirkende Bündnis „Gutes Wohnen für Alle“ versteht sich als selbstorganisierte Interessenvertretung aus Mieter*inneninitiativen, politischen Gruppen, kritischen Wissenschaftler*innen, Gewerkschafter*innen und Wohnrauminitiativen.

www.gutes-wohnen-fuer-alle.de
kontakt@gutes-wohnen-fuer-alle.de
Anfragen zum Presse-und Fototermin am 23.04.2021 richten Sie bitte direkt an:
Dieter von Frieling (hdvfrieling@posteo.de)

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